Der Reiter und der Elefant – Warum dich Disziplin und Kontrolle langsamer machen…
In den letzten Tagen beschäftigte mich die Frage, was den Unterschied zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen Athleten macht. Die Antwort wird besonders denen nicht gefallen, die stolz darauf sind, besonders diszipliniert, strukturiert und verbissen trainieren zu können. Sie lautet nämlich:
die Kraft ihrer Emotionen und ihr furchtloser Umgang damit
Zu diesem Thema gibt es ein grandioses Konzept, das ich euch in diesem Beitrag mitgeben will: Das Konzept vom Reiter und vom Elefanten
Der Reiter repräsentiert das Bewusste, das Kognitive, das Denken, die Ratio.
Der Elefant ist das Unbewusste, das Emotionale, die Energie, die Motivation, die Bedürfnisse.
In unserem Kulturkreis und besonders unter Sportlern ist der Glaube fest verhaftet, dass der Reiter den Elefanten steuern kann, dass der Kopf stärker als der Körper sein kann und wenn ich nur diszipliniert genug bin, kann ich alles erreichen. Wenn ich Herr über meine Emotionen sein kann und Stress lang genug aushalte, dann bin ich besser als die anderen.
Ich widerspreche nur zu gerne!
Aber wenn dein Elefant keinen Bock auf dieses Spiel hat, dann hat der Reiter keine Chance. Denke an den Moment im Wettkampf oder im Training, wo einfach nichts mehr ging, obwohl du es in anderen Situationen schon durchaus konntest. Denke an die letzte Situation, in der du „schwach“ wurdest und gegen deine inneren Vorsätze gehandelt hast. Vielleicht hast du auch einen großen Traum, den du aber nicht verwirklichst, weil du Angst hast, zu scheitern. Überlege, wann dein Körper dich zuletzt „im Stich gelassen hat“ oder „in die Knie gezwungen hat“.
Kennst folgende Phänomene: schlechte Tagesverfassung, ungeklärte, dauerhafte Schmerzen beim Sport, Verdauungsstörungen, Übertraining, Nervosität… Ja, das ist dein Elefant. Wenn du ihn also schon gespürt hast, weißt du auch, wie sehr es hilft, den Reiter zu stärken, mit Zwang weiter zu machen und alles Negative zu verdrängen – nämlich gar nicht.
Langfristig erfolgreiche Sportler zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie authentisch sind und ihre Emotionen nicht fürchten. Ganz im Gegenteil, sie arbeiten damit. Sie nutzen sie im richtigen Moment, um sich energetisch aufzuladen. Und sie können sie genießen, ohne dass es ihnen peinlich ist. Denn auch das bringt ihnen Energie.
Und warum sind sie uns dann sympathisch? Weil sie dann menschlich werden. Weil sie authentisch sind. Weil sie nichts unterdrücken. Als Mensch bestehst du nämlich aus beidem: deinem Kopf und deinem Körper, deinem Denken und deinem Fühlen, deiner Vernunft und deinen Emotionen!
Wenn beide Anteile in die gleiche Richtung wollen, sind sie unschlagbar. Wenn der Reiter den Elefanten in Ketten legt und ihn lange genug dazu zwingt, in eine andere Richtung zu laufen, als er möchte, dann wird er vielleicht gehen. Niemals aber läuft er so kraftvoll und unaufhaltsam, als wenn er selbst dorthin will.
Willst du mit deinem Elefanten arbeiten? Willst du seine Kraft entfesseln? Willst du dein ganzes Potenzial nutzen anstatt nur den Reiter?
Wie?
z.B. mit lohnender Zielarbeit,
indem du lernst, Emotionen zu spüren, sie zu nutzen und sie gezielt einzusetzen,
indem du Ängste aufdeckst und dich davon freimachst,
indem du dich zentrierst,
und…und…und…
Du bist jederzeit willkommen!
Wer mehr über das Konzept von Reiter und Elefant lesen will, der folge diesen Links oder lese das Buch von Cheap und Dan Heath:
Artikel auf coaching-globe.net: Elefant und Reiter – Wie wir Entscheidungen treffen
Artikel auf leadion.de: Führung des eigenen Ich – Elefant oder Reiter?
Cheap und Dan Heath: Switch – Veränderungen wagen und dadurch gewinnen! Scherz Verlag